Anfang des Jahres haben mein Mann und ich diesen einfachen Baumwollstoff in einem Möbelhaus gefunden. Gedacht ist er wohl für leichte Vorhänge bzw. Kissen. Wir fanden, dass er perfekt zu einem Sommerkleid passen würde und haben einfach einen Meter gekauft ohne an einen bestimmten Schnitt zu denken.
Dann merkte ich jedoch, dass ich fast nur Jersey verarbeite und irgendwie keinen geeigneten Schnitt für Webware hatte. Irgendwann flatterte dann die
Ottobre kids 3/2016 ins Haus. Das Kleid Kolibri (Modell 36) gefiel mir zwar, erschien mir aber zu aufwändig. Dann habe ich aber immer wieder die Nähergebnisse anderer Bloggerinnen gesehen und das hat mich schließlich überzeugt.
Nach sehr gründlichem Zuschneiden, Aufbügeln der Einlagen und vorsichtigem Nähen, ist es nun enstanden: DAS Kleid für unsere bald Dreijährige, das sie diese Woche bei einem runden Geburtstag meines Schwiegervaters tragen wird. Ich hoffe, dass das Wetter mitspielt.
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Kolibri, Ottobre 3/2016 Modell 36, Größe 110 | |
In Größe 110 ist es bei 98 cm Körpergröße an der Brust etwas weit. Durch die individuell angepasste Trägerlänge rutscht aber nichts. Die Lösung finde ich übrigens super: beim Füttern des Kleides wird an der rückwärtigen Oberkante für die Träger auf beiden Seiten ein Schlitz gelassen. Wenn das Kleid fast fertig ist, wird das Kleid anprobiert und die Träger in den Schlitz geschoben und markiert. So werde ich die Trägernäht irgendwann auftrennen können und die Träger recht zügig verlängern können. Die Trägerenden sind ja einfach nur zwischen Futterstoff und Oberstoff versenkt. Sehr schön!
Das Kleid ist komplett gefüttert. Zwei Drittel des Futters besteht aus weißer Baumwolle, der Rest ist Tüll. Und wer sich fragt, wofür 3m Satinband gebraucht werden und dieses ersteinmal nicht kaufen wollen, dem seit gesagt, dass damit der Tüll unten verschönert und gegen ausreißen geschützt wird. Zum Glück hatte ich ein passenden Geschenkband hier in der Geschenkpapiertüte...
Verwendete Methoden:
- gefüttertes Kleid,
- Untersteppnaht (also Nahtzugaben von innen ans Futter steppen, so dass nur die Oberseite sichtbar ist und keine Stiche auf dem Oberstoff sichtbar sind)
- Einhaltefäden zum Kräuseln
- verdeckter Reißverschluss (da sollte ich vielleicht doch mal einen Kurs (meinen dann ersten) für aufsuchen. Das untere Ende ist so na ja geworden...)
- Säumen mit der Zwillingsnadel (jedenfalls habe ich mich dafür entschieden)
- Abnäher am Rückenoberteil
Ich denke, dass ich dieses Kleid nochmal nähen werde. Und bereite ich bis zum Reißverschluss alles vor und gehen dann damit zum Nähnachmittag meines Stoffladens. Da gibt es bestimmt Tricks, wie ich das besser hinbekomme.