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Dienstag, 22. Januar 2013

Die Giraffe an meinen Händen...

Wie viele Autofahrer würden nun abends, wenn der Schnee endlich wieder nachlassen würde, denken: "He, da ist sie wieder! Die Radfahrerin mit den bunten, fingerlosen Handschuhen, die hier immer abbiegt!"
Mosaic Mitts
Ich habe nämlich ein neues Lieblingsaccessoire: fingerlose Handschuhe, die wirklich ein Wochenendprojekt sind und einfach nur klasse sind!
Okay, ich gebe zu: die Farbwahl ist sehr schrill, aber die beiden Wollmeisenreste (Twin in Hummer und Limone) waren einfach ideal. Auch wenn ich eine ganz andere Maschenprobe hatte, als die Anleitung vorsieht, habe ich mich an die empfohlene Maschenzahl gehalten. Schließlich wurde meine Swingstulpen auch schon immer breiter im Tragen und sind mir jetzt zu labbrig.

Und nun habe ich passend zu einem roten Schal rot-gelbe fingerlose Handschuhe und bin total glücklich damit.
Die Anleitung heißt "Mosaic Mitts" und ist von Sandy Cushman. Hier findet Ihr mein Ravelry-Projekt. Die Anleitung ist aus der Interweave Knits, Accessories 2009 und natürlich auf englisch. Wer nun denkt: oh, wie kompliziert, dem sei gesagt: nix kompliziert. Es werden abwechselnd immer zwei Runden nur in rot oder nur in gelb gestrickt. Das Muster entsteht durch das Abheben der Maschen, die man gerade in den jeweiligen 2 Runden nicht strickt.

Ich liebe Hebemaschenmuster - einfach und effektvoll!

Mittwoch, 16. Januar 2013

MMM#3: Yogahose

MMM? Was soll denn das? Ich bin wieder zum Nähen gekommen und etwas infiziert. Eine Strickerin vom Stricktreff kam letzten Samstag zu mir und wir haben einen Nähnachmittag/-abend eingelegt und schön war's. Sie hat mir viel gezeigt und nun besitze ich meine erste selbst genähte (Yoga-)hose. Eigentlich hatte ich mir dafür ja einen Burdaschnitt runtergeladen. Leider merkte ich erst nach dem Zusammenkleben der ausgedruckten Seiten, dass das Kontrollquadrat nicht mit meinem Lineal übereinstimmte. Eine bestehende Yogahose habe ich dann auf den Schnitt gelegt und festgestellt: ich muss wachsen, wenn mir der Schnitt passen soll. Und zwar in Länge und Breite. Das war nun ja nicht gerade mein Ziel. Schließlich mache ich auch Yoga, um wieder abzunehmen.
With a little (big) help of a friend habe ich nun aber gelernt, wie man einen bestehenden Schnitt kopiert, wie man die zwei Hosenbeine zusammennäht (Gesäßnaht) und warum nach vorne versetze seitliche Hosennähte für mich eine gute Passform sind (deutlich vorhandener Hintern, der gerne etwas mehr Platz in einer Hose hat).
Das grüne ist übrigens kein Shirt, sondern Bündchenware, die ich nun entweder nach oben ziehen kann und damit schön die Nieren wärmt (ich liebe stylische Nierenwärmer!) oder aber nach unten klappen kann.
Kommentar für mich: ich muss dringend abnehmen! Man, was bin ich pummelig geworden!

Meine erste Zwillingsnaht!
Danke! Es war ein toller Tag und wir sollten das wiederholen. Gerne natürlich auch in der großen Strickerinnenrunde (wenn wir wieder einen geeigneten Raum mieten und einen geeigneten Termin finden können).
Ach: und wie immer sind solche Tage auch toll, um neue Arbeitsmaterialien auszuprobieren. Während K. sich nun dringend einen Rollschneider anschaffen muss, muss bei mir ein Stabilo EasyErgo zum Übertragen der Schnitte auf Schnittmusterpapier her - und ein Kurvenlineal. Vorher werde ich aber erstmal das existierende, biegsame Lineal rauskramen. In irgendeiner Schreibtischschublade muss sowas doch sein... Ich kann mich daran dunkel erinnern...
MMM ist Made-me-Mittwoch. Dort werden mittwochs Sachen vorgestellt, die Erwachsene sich selbst als Bekleidung gestrickt/genäht/gehäkelt/... haben und diese nun tragend vorstellen. Eine unerschöpfliche Ideensammlung! Und nun wächst meine Queue auch in Hinsicht auf Nähprojekte...

Zu weiteren selbstgemachten Kleidungsstücken der jetzigen Woche von anderen Handarbeiten geht es hier entlang.

Donnerstag, 3. Januar 2013

Sofakissen

Ich habe in 2012 noch schnell die Kissenbezüge aus dem Stoff aus Istanbul fertiggenäht!


Mittwoch, 2. Januar 2013

Das bin ja ich!

Nein, das habe ich nicht gesagt, aber unser Silvesterbesuch hat es gesagt.
Und das kam so: vor ein paar Monaten habe ich einer sehr guten Freundin das Buch Strikkedukker bei Thalia gezeigt. Sie war gleich davon angetan und meinte: „Oh, strick doch mal R. (ihren Freund) und schenk ihm die Puppe dann zum Geburtstag!“. R. war davon aber gar nicht angetan. 
So ein Geburtstagsgeschenk, was aber nur ungeliebt ist, ist dann aber auch kein Geschenk und so habe ich sie ihm nicht zum Geburtstag gestrickt. In der Zwischenzeit habe ich in Erfahrung gebracht, was sein Lieblingspullover ist und mir davon ein Foto gemacht. Sicher ist sicher. Nach Weihnachten bin ich dann ans Werk gegangen und habe aus Sockenwollreste meine erste Strikkedukker gestrickt. Die Füße und Hände sind immer etwas kniffelig, viel kniffeliger war jedoch die richtige Frisur. Mein Mann und ich waren uns über die Haarfarbe von R. nicht einig – auch Fotos konnten da keine Einigung herbeiführen. Und so verwendete ich schließlich einen Sockenwollrest mit Farbverlauf – braun-gelblich-grünlich. Das Grün habe ich weitestgehend herausgeschnitten, aber ab und an blitzt es noch hervor. Noch habe ich ja nicht meine neue Stricklampe (Weihnachtsgeschenk) montiert (äh montieren lassen), da unser Sofa wegen dem Weihnachtsbaum nicht am angestammten Platz steht.
Neben der Farbe war jedoch die Beschaffenheit des Haares das größere Problem: wie macht man kurze, dünne (und – sorry, R.!) wenige Haare auf die Puppe. Ohne Haare sieht sie jedenfalls wie ein Alien aus und führte so schon zu einigem Gelächter in unserem Haushalt. Oh ja. Lachen war beim Stricken der Puppe sowieso eine Lieblingsbeschäftigung. Die Haare machten es nicht besser. Ich habe sie schließlich mit einer 1mm Häkelnadel eingeknüpft und sie später erst geschnitten. Dadurch sah die Puppe zwischendurch wie Albert Einstein auf dem berühmten Foto aus – nur eben mit nicht grauen Haaren. 

Während ich noch am Silvesternachmittag mit der Frisur kämpfte und mir Sorgen machte, ob R. mir beim Anblick der Puppe die Freundschaft kündigen würde, meinte mein Mann noch: „Du musst noch die Brille machen!“. Die Brille! Da war ich total drüber hinweggekommen. Ich bat um Unterstützung. Mein Mann brummelte etwas, verschwand und ich bin in die Garage und damit zum Blumendraht gegangen. Kurz später stand mein Mann mit dem optimalen Werkzeug in der Hand in der Garagentür und hat das Zepter übernommen. Schraubstock geöffnet, Blumendraht eingespannt, an der Puppe maßgenommen, immer wieder Blick auf ein Foto von R. geworfen und ruck zuck hatte der kleine R. eine Brille. Okay, der doppelte Bügel wurde dann noch mit Sekundenkleber verklebt und die Brille schwarz angemalt, aber es ging wirklich schnell und ich weiß nun, dass ich mit einem talentiertem Brillenbieger verheiratet bin.
Ich habe dann den Kampf mit der Frisur fortgeführt und schon bald setzte sich der große R. aufs Sofa, sah meinen Mann an, bemerkte dann die Puppe auf der Sofakante und erkannte sich selbst darin. Das Gelächter war groß und er machte unmissverständlich klar, dass er die Puppe mitnehmen würde und sie auf keinen Fall bei uns Zuhause vergessen dürfe. Er posierte dann am nächsten Tag mit seinem Lieblingspullover noch – wie gut, dass R. und I. viiiieeeel Gepäck dabei hatten und schon war die Puppe wieder weg…
 
Eigentlich hatte ich ja gedacht, dass ich I. den kleinen R. schenken würde, aber R. hat den kleinen R. sofort ins Herz geschlossen – da gab es kein Zurück.  Da die beiden aber ohnehin in einem gemeinsamen Haushalt leben, spielt es  vermutlich auch gar keine Rolle, wer nun die Puppe mit nach Hause nimmt.
Die Haare sind übrigens länger als R.s Haare, was auch daran liegt, dass zu kurz abgeschnitten die angeknüpften Haare sofort ausfallen würden. Gestopft habe ich die Puppe mit herkömmlicher Bastelwatte.

Eins will ich dann aber nicht vergessen: ich wünsche Euch ein wundervolles neues Jahr!