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Mittwoch, 31. Oktober 2012

Projektideen bzw. -wünsche

Kennt Ihr das, wenn die Ideen in Eurem Kopf nur so rumpurzeln? Ich habe ja nun die lang geplante Adele fertig gestrickt und freue mich tierisch über sie. Gleichzeitig könnte ich noch tausend andere gestrickte Dinge gebrauchen – ganz abgesehen von den gestrickten Geschenken, die gerade in dieser Jahreszeit heiß begehrt sind und die nun auch gemacht werden wollen. Zum Glück liegen aber schon ein paar Geschenke fertig in der Schublade.
Was brauche ich nun so dringend?
  1. Nun ja, als allererstes habe ich mir einen Reiseführer von einer Kollegin ausgeliehen, den ich auch mit auf die Reise nehmen möchte und darf. Da ein Transport im Rucksack einem Buch doch sehr zu schaffen macht, will ich eine Buchhülle dafür nähen.
  2. Ich brauche noch eine schöne Strickjacke, die auch wärmt. In einer 30%-Rabattaktion habe ich mir dafür beim örtlichen Wollhändler Lana Grossa Cool Wool Big gekauft. 100% Merinowolle! *seufz* *freu* Ich habe die Wolle auch direkt für ein konkretes Projekt gekauft: ich will die Knit-Purl-Jacke daraus stricken. Ich finde das Design einfach klasse: klassisch und dennoch mit einem gewissen Etwas.
  3. Bald wird ein neues Sofa geliefert und dazu brauche ich dann auch eine schöne Kuscheldecke. Ich habe eigentlich gedacht, dass ich eine Decke kaufen würde, aber ich kann weder Polyester noch Baumwolle viel für eine Sofadecke abgewinnen. Aus Wolle hingegen sind sie schon wieder gleich so teuer, dass in mir das Selbermachfieber ausbricht. Der reine Materialpreis wäre dann etwas deutlich günstiger und am Ende habe ich eine individuelle Decke. Ich habe dafür auch schon ein Drops-Alpakagarn im Auge (schöööön dick und damit auch kein 3-Jahresprojekt). Mit meinem Allerliebsten muss ich bei Gelegenheit die Farbauswahl besprechen. Vielleicht ändern wir ja noch in Kürze das Farbkonzepts unseres Wohnzimmers total…Außerdem habe ich mir vorgenommen, dass ich erst entweder eine Strickjacke oder einen Pullover für mich stricken werde, bevor ich die Wolle für eine Decke bestelle… Ja, es gibt da auch noch die Sockenrestedecke. Ich komme mit ihr nicht so ganz voran: im Moment verstricke ich zu wenig Sockenwolle um eine nennenswerte Menge an Sockenwollresten zu haben. Als Wohnzimmerdecke wird diese Restedecke aber ohnehin nicht geeignet sein. Die hat schon einen seeeeeehr starken Hippie-Öko-Alternativ-Look, den ich nun auch nicht auf dem Sofa im Wohnzimmer sehe. Nichts gegen Hippies, Ökos oder Alternativos, aber diese Kombination… äh… diese Kombination darf sich dann doch eher im Rückzugsgebiet unterm Dach austoben.
  4. Passend zum Sofa brauchen wir auch neue Sofakissen. Die alten werden zusammen mit dem alten Sofa umziehen und so kann ich auch hierfür entweder meine Nähmaschine rattern lassen oder aber Kissenhüllen stricken. Vermutlich werde ich aber die Kissenhüllen eher nähen als stricken. Die alten Kissenbezüge habe ich vor ca. 9 Jahren genäht und sie haben uns jahrelang die Treue gehalten. Warum also nun was Bewährtes aufgeben? 
  5. Fingerlose Handschuhe wären auch toll: es ist jetzt noch die Jahreszeit, in der ich morgens die Handschuhe auf dem Rad anziehe und nach ca. 2 km in die Jackentasche stecke, weil sie mir doch zu warm werden. Fingerlose Handschuhe wären da eine tolle Alternative, aber vermutlich vertage ich das bis zum nächsten Frühjahr, weil mir andere Projekte einfach wichtiger sind und der Winter schon gehörig an die Tür klopft.
  6. Tja, und von dem Lace Lux Garn aus dem die Adele ist, habe ich noch 1 Knäuel übrig. Daraus könnte ich mir eine dekorative Mütze stricken, die ich vermutlich nie auf dem Fahrrad oder bei klirrender Kälte für einen Spaziergang tragen würde. Für so eine gewisse Übergangszeit bei einem Stadtbummel wäre das aber was Schönes. Frühjahrsprojekt oder kleines Zwischendurchprojekt? Wir werden sehen.
  7. Und dann gibt es noch so diverse Geschenkideen auf meiner imaginären Liste: Socken, Babyklamotten, Kleinkinderjacke, Strikkedukker, Tücher…
  8. Ein weiteres extradickes Sockenpaar für mich wäre auch nicht schlecht…
Habt Ihr auch so eine Ideensammlung für die kommende Stricksaison?

Dienstag, 30. Oktober 2012

Ein neues Lieblingsstück ist fertig!!!!

Ich habe Euch ja schon mal einen Zwischenstand meines neuen Pullovers oder wie The Knitter tituliert: Tunika gezeigt. Nun ist sie fertig! Das Muster ließ sich super verstricken und ja, ich habe tatsächlich mit 3mm-Nadeln gestrickt. Das Muster ploppte dabei immer wieder richtig auf. Die Maschenprobe war ja auch mehr ein Ratespiel als ein konkretes Auszählen. Dass dieser Pullover von der gleichen Designerin ist wie der Mystery-KAL, den ich gerade auch auf den Nadeln habe, ist mir jetzt erst aufgefallen. Die Pulloveranleitung ist nämlich auch von Anniken Allis und ich hatte sie in The Knitter Deutschland 7/2011 gefunden und seitdem unbedingt stricken müssen.

Für das Einnähen der Ärmel in die Armkugel habe ich jeweils einen Abend gekostet, da ich mit dem Lacemuster ja doppelt sorgsam nähen musste. Aber nun ist sie fertig und mein Mann war sogar bereit einige Bilder zu machen. Darf ich vorstellen: Woll-Maus in Adele.

Adele

Ach so: und dieser Pullover wiegt nur 193 Gramm!! Zum Ravelry-Projekt geht es hier entlang.

Tablethülle

Meine Tunika steckt in der Endphase fest. Schon 2 Abende habe ich nur mit dem Zusammennähen der Ärmel zugebracht. Damit ich Euch dennoch was zeigen kann, stelle ich Euch nun ein Projekt vor, dass schon seit Wochen fertig ist: Eine Tabletthülle.

Mein Mann hatte einen Wunsch an mich: eine selbst gemachte Tablethülle. Wie könnte ich ihm diesen Wunsch abschlagen? Und so habe ich nach der passenden Anleitung zunächst bei Ravelry gesucht. Uns haben aber keine der Anleitungen optisch und funktional überzeugt. Und so ging die Suche weiter. Hier habe ich schliesslich eine Anleitung für eine genähte Tablethülle gefunden, die uns zusagte.

Praktischerweise hatte ich alle Zutaten bis auf den Filz in meinen Bastelbeständen. Mein Mann hat dann den passenden Filz gekauft und am nächsten Abend ist dann diese Tablethülle entstanden, mit der ich sehr zufrieden bin. Okay, es gibt noch Verbesserungspotential, aber ich bin ja auch nicht gerade in Übung, was das Nähen anbelangt.

Hinderlich war freilich auch die stumpfe Klinge meines Rollenschneiders. Mein Mann hat den Rollenschneider einmal in einem unbeobachteten Moment zweckentfremdet: zum Schneiden feuchter Tapete!!! Und das ging ja soooo gut, weil der Rollenschneider ja so schön scharf ist. Ja nee, schon klar. Nun ist der Rollenschneider alles, nicht scharf...

Tablettasche von vorne

Tablettasche von hinten
Tablethülle
 Mein Mann ist übrigens auch sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Wie die Perlen in das Gestrickte kommen

Rankhilfe hat mich gefragt: "Das wird bestimmt ein super schöes tuch. Die Farben sind klasse und mit dem Perlenrand...genial. Ich habe ja auch schon dies und das gestrickt, aber noch nie Perlen verarbeitet. Kannst du mir einen Tipp geben, wie werden sie mit eingestrickt? 

Das mache ich gerne und danke für das Kompliment. Die Strickerinnen im Stricktreff haben mich übrigens das gleiche gefragt, nur da konnte ich es live zeigen. Ich habe es nun mitten im Strickstück zu Demonstrationszwecken gemacht und mich dabei selbst fotografiert. Die Handhaltung passt also nicht ganz, da ich ja eine Hand für die Kamera brauchte...
Ich habe im Internet 3 Techniken gefunden:
  1. Die (überschaubare) Anzahl von Perlen wird vorm Maschenanschlag auf das Garn gezogen und wenn man an die entsprechende Stelle kommt, an der die Perle sein soll, einfach in die Masche geschoben.
  2. Mit einer Häkelnadel (siehe Bilder unten)
  3. Mit einer Nähnadel: die Masche, die die Perle bekomme soll, wird durch eine Nadelöse geschoben. Über die Nadel wird dann die Perle geschoben, bis sie auf die Masche rutscht. Danach wird die Masche normal abgestrickt.
Ich habe nicht klassisch kleine Perlen genommen, sondern habe in einem Perlenladen relativ große Perlen gekauft.

Nun aber zu der Häkelnadelmethode:

1. An die entsprechende Stelle stricken:
2. Perle auf eine dünne Häkelnadel schieben. Ich habe eine 1mm-Nadel verwendet
3. In die Masche, die mit einer Perle versehen werden soll, mit der Häkelnadel stechen
4. Perle über die Masche schieben
5. Masche wieder auf die linke Nadel schieben
6. Masche abstricken
Perle auf Masche
Und schon ist die Perle fest eingestrickt. Da ich sehr große Perlen verwendet habe, habe ich sie alle auf die rechte Seite gedrückt. Die Maschen für die Perlen habe ich nicht extra groß in der Reihe davor gemacht, aber ich stricke ja ohnehin relativ locker und es ist ein Lacegarn. Es war aber schon eine Frimmelei, die kleine Masche mit der großen Perle zu versehen. Bei einem besseren Größenverhältnis sollte das aber gar kein Problem sein!

Dienstag, 23. Oktober 2012

Geheimnisvolles gemeinsames Stricken

Ich konnte es nicht erwarten und habe nun schon das Wochenpensum für diese Woche gestrickt. Die Designerin und die Frauen vom Stricktreff waren sich einig, dass meine dicken Perlen eine nette Variante sind und zum Muster passen.

Ich habe sie also drin gelassen. Ja, sie könnten den Fall des Tuchs durch ihr Gewicht verändern, aber da ich Tücher meist um meinen Hals schlinge, macht das nichts.

Hier nun ein aktuelles Bild:

Sonntag, 21. Oktober 2012

YarnAddict (Anniken Allis) Mystery KAL

Zum ersten Mal stricke ich gerade bei einem Mystery KAL(Knit along = gemeinsames Stricken) mit. Das geheimnisvolle an diesem KAL ist, dass die Strickerinnen nicht gleich die ganze Anleitung bekommen (bzw. ein Foto eines fertigen Produkts), sondern die Anleitung in Abschnitten erhalten. Dabei vertraut man darauf, dass der/die Designer/in einen guten Geschmack beweist und gute Anleitungen schreibt. 

Der Mystery KAL von YarnAddict (Anniken Allis) hat mich total angesprochen. Es startete letzten Montag, an dem ich gar keine Zeit hatte. Am heutigen Sonntag habe ich nun losgelegt. Gestern habe ich die relevante Anzahl Perlen gekauft -allerdings wesentlich größer als in der Anleitung beschrieben. Die Anleitung der ersten Woche habe ich nun gestrickt und bin mir nicht sicher, ob das so mit den Perlen bleiben kann. Was meint Ihr? Diese Perlen bilden einen sehr deutlichen Akzent am (vermutlich) unteren Tuchrand. In Summe sind es 25 Perlen.

Das Garn ist übrigens das traumhafte Araucanía. Wundervolle Farben!!! Ich habe heute kein richtiges Licht mehr abends zum Fotografieren gefunden. Die Farben kommen auf dem Foto gar nicht raus.

Ich habe mich nicht für den Kurs eingeschrieben, sondern nur die Anleitung gekauft und bisher klappt das gut. Die Anleitung ist super geschrieben. Allein die Perlen habe ich nicht anleitungsgemäß gekauft...

Bessere Fotos habe ich dafür von dem neuen Besitzer der Noro-Kindermützen bekommen. Ich werde sie Euch bald zeigen.

Ich wünsche Euch eine schöne neue Woche!

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Auf dem Garagenhof

Bevor dieser Blog noch stummer wird, schreibe ich mal eine kleine Anekdote von gestern auf. Es gibt in der Zwischenzeit ein paar Projekte zu zeigen, aber irgendwie schaffe ich es im Moment kaum, mich abends an den Rechner zu setzen geschweige denn (halbwegs) gute Fotos zu machen. Ich sitze ja den ganzen Tag schon am Rechner, da brauche ich abends mal eine Auszeit davon.

Gestern Abend sind mein Mann und ich einer Nachbarin begegnet. Sie fragte mich gleich: "Hast du die Mütze schon lange? Zeig mal her. Die ist schön." Ich reichte ihr die Mütze und setze sie mir danach wieder richtig auf. Sie dann: "Ist die Mütze gekauft oder gestrickt?" Mein Mann: "Selbst gestrickt. Auch wenn sie aussieht wie gekauft." Meine Nachbarin: "murmelmurmelmurmel...Bestellung ... murmelmurmel." Ich: "Sowas kann man nicht kaufen." Mein Mann: "Das sollte ein Kompliment sein, dass sie aussieht wie gekauft. Ich weiß ja, dass sie viel besser ist als gekauft." Geht doch. Meine Nachbarin nun deutlicher: "Machst du auch Auftragsarbeiten?" Ich habe ihr dann erklärt, dass ich es nicht mache. Ich stricke zwar auch mal für andere als Geschenk, aber ich stricke halt lieber für mich, meine Liebsten oder worauf ich gerade Lust habe. Manchmal kann es dann eine Auftragsarbeit sein (wenn mich die Anleitung reizt, ich das Ergebnis aber nicht selbst tragen würde), aber eigentlich nicht. Sie hat es verstanden. Ihre Mutter strickt auch viel, aber ist zu weit weg (Russland). Dann kam noch mein obligatorischer Hinweis auf die Arbeitszeit, die in sowas drinsteckt und man das nicht bezahlen kann.

So sehr ich den Wurm (das ist besagte Mütze, die ich aufhatte) ja liebe und ständig trage, aber er ist sooooo langweilig zu stricken...

Mal sehen, vielleicht zeige ich der Nachbarin mal (falls sie es noch nicht kann) wie man strickt bzw. bringe sie dazu selbst zu stricken. Eine Arbeitskollegin hat sich gerade erst mit Wolle eingedeckt und will nun nach Jahren auch wieder mit dem Stricken anfangen...

Meine Strickereien der letzten Wochen werde ich Euch noch vorstellen, versprochen. Nur eben nicht jetzt.

Montag, 1. Oktober 2012

Erste Strickerfahrungen mit Norowolle

Eins vorweg: die Dirndlkniestrümpfe sind fertig, aber ich habe noch keine Fotos davon.
Quynn
Ich bin gerade auf dem Noro-Wolle-Trip. Ihr wisst schon: dieses meist handgesponnene Garn aus Japan mit den wundervollen Farbverläufen. Bisher bin ich ja immer im Wollladen an dem Nororegal vorbeigegangen. Das Garn wirkte auf den ersten Blick auf mich sehr dick und sehr bunt. Zudem auch sehr hochpreisig.
 
Nun hat mir L. ein kleines Paket mit Norowolle vor ein paar Monaten geschickt mit der Bitte, eine ihrer selbstgestrickten Mützen zu ribbeln und daraus neu eine Mütze für ihren J. zu stricken. Sie hatte die richtige Passform nie hinbekommen und wollte nicht das teure Garn bei sich rumliegen haben ohne es zu verwenden. Die übrigbleibende Wolle soll ich dann behalten.
Erst einmal war aber der Heathcliff für ihren J. dran. Der kleine J. trägt die Jacke nun ständig und so machte ich mich ans Werk, dieses Wollpaket, das mitten im Urlaubskofferpacken bei mir ankam und deswegen kaum Beachtung von mir erhielt, genauer unter die Lupe zu nehmen. Wundervoll sag ich da nur. Leider hatte L. nicht mehr alle Etiketten und ich kenne mich mit der Norowolle nicht so aus, als dass ich sofort die Garnsorte erkennen könnte. Es sieht aber so aus, als ob es vor allem Kureyon und Silk Garden ist. Aus einer der Kureyonwolle (?) habe ich die Mütze Rocketeer von Woolly Wormhead gestrickt. Die Mütze fällt definitiv in die Kategorie Big & Easy. Die Mütze ist schnell gestrickt, hat allerdings zwei Herausforderungen für Strickanfänger(innen):
-          Provisorischer Anschlag
-          Schließen der Naht des Provisorischen Anschlags mit den Maschen auf der Stricknadel
Wolly Wormhead: Rocketeer Mütze
Die Mütze weist eine für Mützen untypische Konstruktion auf: gestrickt wird flach und quer. Man beginnt  mit einem provisorischen Anschlag, der der Höhe der Mütze entspricht. Ich habe der Einfachheit halber ein sehr glattes Garn als Hilfsfaden genommen. Die Norowolle verhakt sich ja ganz gern in sich – das muss ich nicht mit dem Hilfsfaden des Anschlags haben, der später ja entfernt werden muss.


Naht der Rocketeermütze
Spannend fand ich die Größenangaben der Mütze: um Größe X als Passform zu erreichen, muss eine Mütze mit einer wesentlich kleineren Größe gestrickt werden. Hier hat die Designerin also das Größenwachstum der Mütze berücksichtigt. Ich bin gespannt, was L. und J. später zu der Passform sagen. Ich erinner mich ja noch düster an meine Mütze aus dem Olympiagarn von Lana Grossa, die immer größer und größer wurde je mehr ich sie trug. Die Designerin hat diesem Wachstum bereits Sorge getragen.
 
Der Wurm aus der dünneren Lana Grossa Cool Wool hingegen sitzt immer noch erstklassig, auch wenn er beim Radfahren immer von einem Fahrradhelm fixiert wird. Die Rippen des Wurms haben darunter aber gar nicht gelitten.
Für die Rocketeermütze habe ich eine Maschenprobe gemacht und dabei immer wieder geribbelt und die Nadelstärke verringert. Das beste Strickbild ergab sich bei mir bei der 4,5mm-Nadelstärke. Dadurch bin ich auf den Trichter gekommen, dass es wohl eher die Kureyon als die Kochoron sein wird, wobei ich ja eher locker stricke und daher oft eine Nummer kleinere Nadeln verwende.
Dann kam das übliche Umgerechne auf die nötige Maschenzahl, da ich ja anscheinend ein dünneres Garn als in der Anleitung empfohlen verwende (oder viel fester stricke- das letztere kann ich nicht glauben). Das Endergebnis hat mich jedoch überzeugt und ich hoffe, dass es L. und J. genau so geht.
Wooly Wormhead: Quynn Mütze
Und weil ich gerade so schön in Fahrt war, habe ich dann noch die Mütze Quynn aus der gleichen Reihe ebenfalls aus einer Noro Kureyon gestrickt (diesmal ist es sicher, dass es die Kureyon ist). Diese Mütze erfordert neben dem Krausrechts wie bei der Rocketeermütze noch die Technik der links- und rechtsgerichteten Zunahme sowie der links- und rechtsgerichteten Abnahmen und natürlich glattrechts Gestricktes. Dennoch empfinde ich sie als leichter zu arbeiten. Zwar muss man immer wieder zählen und die Abnahmen und Zunahmen sorgfältig arbeiten, aber es gibt keine Fummelarbeit mit provisorischem Anschlag und Vernähen der Mütze.
 
Für mich ist das daher eindeutig die bessere Wahl für Strickanfängerinnen. Die links- und rechtsgerichteten Abnahmen werden durch die englischen Abkürzungen auch eindeutig definiert und erfordern so überhaupt kein Nachdenken:
Kfb bedeutet: durch den vorderen Maschenschenkel stricken (knit through Front loop), Masche auf der linken Nadeln behalten und dann durch den hinteren Maschenschenkel der gleichen Masche stricken (through Back loop).
Kbf ist genau umgekehrt: erst hinten durch (b = back = hinten), dann vorne (f=front = vorne)
Und k steht wie immer in englischen Anleitungen für knit oder zu Deutsch: rechte Masche. Wo ich gerade bei den kleinen Wörtchen in englischen Anleitungen bin:
P steht für purl und meint linke Maschen und als CO (cast on) wird der Maschenanschlag bezeichnet. Das Abketten wird als BO (Bind-off) abgekürzt.
Durch diese kurzen Abkürzen sind englische Anleitungen mir mittlerweile lieber als deutsche Anleitungen. Im Englischen steht dann einfach: k5, p2, kfb und man weiß sofort was gemeint ist: 5 rechte Maschen, 2 linke Maschen, 1 Masche zunehmen durch Stricken durch den vorderen Maschenschenkel und dann durch den hinteren Maschenschenkel. Im Deutschen gibt es dafür natürlich auch Abkürzungen, aber da wir im deutschen ja keine eigenständigen Worte für linke und rechte Maschen haben, gestaltet sich das alles als etwas umständlicher. Im Russischen gibt es übrigens auch zwei unterschiedliche Worte für rechte Maschen stricken und linke Maschen stricken. Das wusste eine Arbeitskollegin neulich zu berichten, der ich erzählt habe, warum ich oft lieber nach englischen Anleitungen stricke.
Wenn eine Anleitungen Charts (also Schemazeichnungen des Musters) hat, dann ist es mir total egal in welcher Sprache das drum herum geschrieben ist. Ich habe mich noch nicht an Anleitungen gesetzt, die in einer mir völlig fremden Sprache geschrieben sind, aber das lag mehr daran, dass ich bisher noch keiner Anleitung begegnet bin, die ich unbedingt stricken wollte, die aber weder in Englisch, Deutsch noch Spanisch erhältlich war.
P.S. Blogger zerhaut mir gerade die Schriftgrößen. Ich hoffe Ihr könnt das Ergebnis ertragen...