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Sonntag, 25. März 2012

Am laufenden Meter

In unserem Haus dominiert in einigen Räumen die Farbe rot - na ja, dominiert ist vielleicht übertrieben, aber wir spielen gerne mit roten Akzenten. Nun haben wir unseren jahrelangen Plan im Dachgeschoss zu tapezieren und einen Boden dort zu verlegen diesen Winter endlich fast fertig bekommen. Das "fast" bezieht sich darauf, dass nur noch in einem kleinen Teil das Parkett verlegt werden muss und die Fussbodenleisten in eben diesem Teil noch fehlen. Nun hatte sich mein Liebster in den Kopf gesetzt, dass vor unseren bodentiefen Fenstern unbedingt rote Ösenschals hängen sollten. Diese Idee fand ich auch gut und so begaben wir uns auf die Suche. Die Suche war recht schwierig und führte uns zu einigen Gardinen-, Tapeten- Schweden- und sonstigen Kaufhäusern. Schließlich wurden wir fündig. In dem Laden gab es dann auch Stoff am laufenden Meter. Nun hat der Raum, der mit den roten Vorhängen versehen werden soll, eine Schräge. Diese Schräge wollen wir nun - in Ermangelung eines anderen geeigneten Platzes - dafür nutzen, diverse sperrige Gegenstände wie Koffer dort runter zu verstauen. Das muss ja nicht gleich jeder sehen. Und so schwärmte mit mein Mann von einem "Kinovorhang zum Zuziehen" vor. Und es war ja klar, wer den dann verwirklichen wird, klar...

Glücklicherweise fanden wir in dem Laden auch einen geeigneten Stoff, der zu dem gekauften Vorhang passt. Zwar nicht ganz die Kinostoffoptik, aber eben in rot.
Notizen zum Vorhang
Nun war der Deal für dieses Wochenende: Mann verlegt weiter Parkett, ich nähe den Vorhang. Ich habe also die Schräge vermessen, meine Nähmaschine aus der Garage geholt - ich weiß, super Stauraum für die Nähmaschine *Ironie off* - und meinen Kram am Esstisch ausgebreitet, während meiner Liebster auf allen Vieren auf dem Dachboden krabbelte.

Das Komplizierteste dabei war die Schräge an der Aufhängung. Im Gardinenfachmarkt hatte man mir den Tipp gegeben, erst einmal die Seitennähte zu schließen, dann (entgegen der üblichen Vorgehensweise) den unteren Saum zu nähen und schließlich die Schräge zu nähen. Dabei sollte ich das überlappende erstmal nicht abschneiden. Sicher ist sicher.

Erst einmal mussten nun ausgerechnet werden, wieviel Bahnen ich nebeneinander arbeiten würde (siehe Notizbuch). Ich kam bei meiner gekauften Länge von 8 Meter auf 3 verbundene Bahnen und eine weitere Bahn. Die ganz äußere rechte Bahn (die 4. also) soll nicht mit den übrigen 3 Bahnen verbunden werden, damit wir einen Durchgang bei Bedarf schaffen können.

Nun müssen also erstmal die 8 Meter in die endsprechenden Längen zerteilt werden. Weil ich eine feige Nuss bin, habe ich die Länge abgemessen und dann jeweils einige Webfäden quer rausgezogen. Dies war zwar eine tüddelige Arbeit, aber nur so war ich mir sicher nicht schief zu schneiden. Über Tipps zum Bessermachen für's nächste Mal bin ich dankbar. Mit Reissen kam ich diesmal nicht zurecht.

Rausziehen der Querfäden
Ich blieb weiterhin feige und habe nun erstmal "nur" die vierte, alleinstehende Bahn genäht. Sprich: Seitennähte, Saum, oberen Saum abgemessen, festgesteckt und umgenäht. Alles klappte super und eine Probehängung (das Gardinenbrett ist noch nicht montiert, sondern wurde nur mal kurz angehalten) zeigte, dass ich den Vorhang noch einen Zentimeter zu lang gearbeitet habe. Da wir wollen, dass das "Köpfchen" des Vorhangs das Gardinenbrett bedeckt, habe ich einfach noch mal das Köpfchen um 1 Zentimeter umgelegt und erneut festgesteckt und genäht. So passte es nun. Das Köpfchen besteht nun aus 4 Lagen Stoff und hat so auch die erforderliche Steifigkeit um nicht nach vorne umzuklappen. Perfekt. Schnell dann noch das Gardinenband festgenäht und alles ist super. Bis auf das noch nicht montierte Gardinenbrett.

4. Bahn (oder die 1. Bahn)


Gestern habe ich dann noch die übrigen 3 Bahnen an den Seiten miteinander verbunden, die Seiten umgenäht und den Saum geschlossen. Das alles bei schönstem Sonnenschein draußen. Welch ein Frevel!

Heute folgte dann die Herausforderung, über 3 Bahnen die Schräge vernünftig hinzubekommen.
Häfte des ausgebreiteten Werkes zum Abstecken der Köpfchens

Als ich dann damit heute endlich fertig war, wollte ich am liebsten den Vorhang gleich aufhängen, um evtl. Probleme noch auszubessern und die umgelegte Schräge abzulängen und zu versäumen. 

Da hatte ich die Rechnung aber ohne meinen Mann gemacht. Muskelkater geplagt hat er heute an der Fertigstellung eines der kürzlich erwähnten Geschenke gearbeitet (und ist just in diesem Moment kurz vor der Vollendung eben jenes Geschenkes), so dass er das Parkett nicht weiterverlegt hat. In der entsprechenden Ecke ist es zwar fertig, aber er will nicht die Fussbodenleisten hinter einem dunklen Vorhang verlegen. Sprich: es gibt zwei Möglichkeiten: wir montieren das Gardinenbrett und hängen die Vorhänge auf und ich nehm sie danach gleich wieder runter... oder ich muss mich noch etwas gedulden.

Ich werde mich gedulden. Und ob ich wirklich das Umgelegte ablängen und versäumen werde, das werde ich entscheiden, wenn der Vorhang das erste Mal richtig "probehängt". Ich glaube, dass man davon nichts sehen wird. Und durch Schwerkraft, das Eingezwängtsein des Gardinenbrettes zwischen 2 Wänden und die Stopper gegen die Gravitation wird es frimmelig genug den Vorhang aufzuhängen. Ich glaube nicht, dass ich ihn dann nochmal abhängen, ändern und erneut aufhängen werde, wenn es nicht wirklich nötig sein sollte. Und von hinten werden weder wir noch Gäste den Vorhang sehen.

Hängebilder folgen also hoffentlich bald.

2 Kommentare:

  1. Und wenn alles fertig ist, gibt es auch einen neuen Stauraum für die Nähmaschine...??
    :-)

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  2. Schön wär's. Geplant ist das jedoch (noch) nicht. Ich werde aber den Kampf um den Stauraum antreten. ;-)

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