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Freitag, 14. September 2012

Ajour, Ajour

Es wird Zeit, dass ich mal wieder etwas für mich stricke. Die Nachteule wartet auf Projektmanagerins Go (keine Sorge, Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben) und so verfolgte ich gerade kein richtiges Projekt für mich. Ja, ja, abgesehen von:

  • der Restedecke, die aber noch viele, viele Sockenwollreste braucht und ohnehin in allerfrühestens 3 Jahren fertig werden wird. Da ist mein Projekt für Zuhause, was ich immer mal wieder zwischendurch in die Hände nehmen. Ein Meditations- und Nachdenkprojekt. Mehr als „welcher Sockenrest soll an diese Stelle?“ muss ich dabei ja nicht bedenken und so zaze (aber nicht im Nichtstun, sondern beim Stricken) ich quasi mit diesem Projekt. Es wäre doch zu schade, wenn es zu schnell fertig werden würde. Zudem lehne ich ja ab dafür Sockenwolle zu kaufen (abgesehen evtl. für einen einheitlichen Rand) bzw. zusammen zu tauschen. Die Decke soll mich schließlich in ein paar Jahren an alle die schönen Sockenwollprojekte erinnern, die ich gearbeitet habe. Ich könnte aber bald mal ein Foto für Euch vom aktuellen Stand der Decke machen. Erwartet aber nicht allzu viel Fortschritt!
  • einem Paar Socken aus novemberlichen Garn (von Dornröschenwolle). Da es aber gerade nicht November ist und immer mindestens ein Paar sauberer Wollsocken in meiner Sockenschublade schlummert, ist da auch gar keine Dringlichkeit und so schlummern diese Socken weiter im Status 80% fertig.
  • einem Tuomi-Schal, bei dem ich aber noch nicht weiß, ob ich ihn behalten oder verschenken werde (Kernfrage hier: wie viele Schals & Tücher braucht frau eigentlich?).

Daher war es Zeit wieder ein Projekt für mich zu beginnen, was weder Tuch noch Socken ist. Schon länger liebäugel ich mit der Tunika Adele aus der The Knitter Deutschland 7/2011. Als Wolle dafür habe ich mir bereits die Lana Grossa Lace Lux gekauft und einen Maschenprobe angefertigt. Die Maschenprobe lag schon lange fertiggewaschen und gespannt sowie mit den Angaben für die verwendete Nadelstärke versehen in meiner Strickschublade. Es gab also keinen Grund mehr es hinauszuzögern – abgesehen vielleicht von meinen aktuellen Gewichtsschwankungen, die jetzt aber dank einer verordneten Reduzierung (!*freu* Ich sag nur: Yoga!) meines Schilddrüsenmedikaments nun wieder nur eine Richtung kenne sollten: nach unten.
Maschenprobe Adele
Die Maschenprobe für die Adele hat es allerdings in sich: bei zwei Musterrapports (38 Maschen) komme ich je nach Spannung des Lochmusters auf 15-18 cm. Das ist echt kniffelig: das Ajourmuster sollte später weder auf Spannung gezogen aussehen (Kategorie Wurst mit Pelle) noch zu locker sitzen, so dass man gar nichts von dem Muster sieht. Als nächstes war ich über die Größenangaben in der The Knitter überrascht. Wer’s glaubt wird selig, aber laut The Knitter würde ich die EU-Kleidergröße 40 tragen. Allerdings gibt es für meinen Geschmack für diese Anleitung zu wenig relevante Größenangaben: Oberweitenumfang + Brustumfang (sowie Ärmellänge, Pulloverlänge etc.). Der Hüftumfang wurde völlig außer Acht gelassen. So wie ich mich kenne, brauche ich da aber aktuell ein paar Extrazentimeter an der Hüfte. Die Tunika ist allerdings nicht tailliert. Nun könnte man natürlich ein vernünftiges Shaping der Tunika machen. Aufgrund des Ajourmusters und der ohnehin uneindeutigen Maschenprobe lasse ich es. Ich gehe nun von einer mittleren Maschenprobe aus, die zufälligerweise sogar mit der Maschenprobe der Anleitung überein stimmt. Ich stricke die Tunika nun nach Größe 40 und gehe einfach davon aus, dass sie am Ende passt. Natürlich halte ich zwischendurch das Gestrickte an und das sieht bisher ganz passend aus.

Falls sie zu eng werden sollte, gibt es nur zwei Möglichkeiten:

1.    Gewicht weiter reduzieren (ohnehin geplant und aktuell läuft es ganz gut damit – ich sag nur: Yoga, jeden zweiten Tag Lauftraining (für Anfänger also noch mit vielen Gehminuten), die für mich optimale Ernährung: Schlank im Schlaf und seit ein paar Tagen eine geringere SD-Hormondosis)

2.    Verschenken (ich kenne da einige, die 1-2 Kleidergrößen kleiner als ich tragen und die Tunika wohl mit Kusshand nehmen würden)

Ich hatte mir das Stricken der Adele schwieriger vorgestellt. Da es sich allerdings um ein einfaches Ajourmuster über 19 Maschen/6 Reihen handelt und sich die Musterrapports wunderbar durch senkrechte Linien aus linken Maschen abzeichnen, lässt es sich einfach und ganz ohne Maschenmarkierer verstricken. So mag es ich. Dazu kommt diese tolle Wolle. Lana Grossa Lace Lux, 67% Viskose, 33% Schurwolle (Merino). Ich habe mich für Schwarz-Silber (Farbe 12) entschieden, aber es gibt noch viele andere tolle Farben zur Auswahl.

Anfang Adele

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