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Montag, 17. Juni 2013

Der Belvedere Cardigan befindet sich in der Zielgerade

Für Montag - also heute - waren 30°C angesagt. Das bedeutet: schwitzen im Büro und frieren auf dem Weg ins Büro - ich kenne ja diese ersten heißen Sommertage... Ziehe ich ein Kleid an, dann ist es mir morgens auf dem Rad noch zu frisch. Mit langer Hose jedoch ist es schnell im Büro zu heiß. Die Lösung ist wie so oft einfach: unter ein Kleid kann man (modisch derzeit zum Glück akzeptiert) eine Caprihose oder eine Leggings anziehen. Das schützt die Beine vor zu viel Kühle in den Morgenstunden. Und über ein Kleid geht auch immer eine Strickjacke. Strickjacke? Genau: Strickjacke.
 
Mit diesem Gedanken, einem gelb-grau-schwarzem Sommerkleid im Hinterkopf und einem verhalten freundlichen Wetter draußen, hatte ich genug Motivation am Belvedere Cardigan auf der Terrasse sitzend weiterzustricken. Da der Wetterbericht sich änderte, blieb sogar noch Zeit für eine ausgiebige Radtour und andere schöne Wochenendbeschäftigungen. :-)
 
Aber nun: der Belvedere Cardigan befindet sich in der Zielgerade. Und wie das so immer ist, heißt das Anprobieren: das ist aber gar nicht so einfach, wenn man einen Cardigan in 5 Einzelteilen strickt, diese dann verbindet und mit nicht unbeachtlichen Blenden versieht. Erschwert wird es zusätzlich durch die Tatsache, dass das Waschen der Maschenprobe einen eindeutigen Weitenzuwachs gezeigt hat.
 
Freitag sah der Cardigan noch so aus: das Rückenteil war fertig, das eine Vorderteil auch bereits und das zweite so gut wie.
3-Teile Cardigan
Wie Ihr seht, klafft es hier aber noch ordentlich. Das sollte aber keinen Grund zur Sorge geben, da von links und rechts noch jeweils eine Blende für die Knopflochleiste angestrickt werden soll. Aber wird der Cardigan wirklich weit genug? Ich habe Angst... Wehe die Maschenprobe lügt!!!

1. Teilanprobe
Am Samstag folgte die erste Anprobe. Der rechte Ärmel war eingenäht und geschlossen ebenso wie die rechte Seitennaht. Auf der linken Seite war der Ärmel zwar schon eingenäht, flatterte aber noch munter vor sich hin. An der Schulter fühlt es sich verdächtig eng an. Das ist einerseits gut, weil Nähte auch Stabilität geben - nicht zu verachtendes Detail bei Lace-Strickjacken - aber mal sehen, ob das so bleiben kann.

Gefallen tut mir die Jacke aber schon ganz gut und ich habe nun schon weniger Angst.
Jacke über'm Stuhl
Da wir Samstag noch Besuch bekamen, musste die Jacke erst einmal über'm Stuhl ausruhen und siehe da: das sieht doch schick aus - und noch viel besser: dieses hingehängt werden, hat scheinbar den Schulternähten soviel Entspannung gebracht, dass sie nun wunderbar passen. ;-) Noch ein wenig Spannen (also Blocken) und sie werden perfekt sitzen.
Die Knopfleiste Teil 1 - halbe Knopflochleiste noch ohne Löcher
Sonntag ging es nun weiter. Alle Nähte geschlossen und ausrechnen, wo ich die Knöpfe und damit die Knopflöcher platzieren will. Ich habe beschlossen, die Blenden etwas breiter zu stricken als in der Anleitung angegeben. Das fügt sich besser ins Gesamtbild ein und gibt auch der Jacke etwas mehr Weite. ;-) Statt 15 Reihen Rippen wie im Bund habe ich allerdings "nur" 13 Reihen Rippen gestrickt. Das ist auch für oben herum sehr gut, denn die Jacke ist mir am Ausschnitt eindeutig zu weit. Nun bekommt sie auch hier einige Reihen Rippen mehr (gesamt auch wieder 13 Reihen)

Die Jacke lässt sich nun theoretisch schließen - wenn denn schon die Knöpfe dran wären.
noch ohne Ausschnittsblende

Knopflochleiste - Teil 2


Ich habe die Jacke nun erstmal eingesprüht und etwas ausgedehnt liegend getrocknet. Das hat aber noch nicht gereicht (ich bin ein Schisser und wollte sie nicht überdehnen). Nun habe ich sie doch schon per Hand gewaschen und ein bisschen weiter gedehnt. Zu viel sicherlich noch nicht, denn die Maschenprobe ist "offener" als mein gerade trocknendes Werk. Das Tragen wird aber der Jacke die restliche Dehnung geben. 435 Gramm Baumwollgarn geben ja doch ein nennenswertes Gewicht...
 
Ob ich es heute schon schaffen werde alle Fäden zu vernähen (mache ich grundsätzlich erst nach dem Spannen) und die wunderschönen Knöpfe anzunähen (die Wollstube hatte mal wieder die perfekten Knöpfe für die Jacke), weiß ich noch nicht. Es werden aber bald Tragefotos folgen und Folgeprojekte sind auch schon in Planung und Vorbereitung...
 
Für die Knopflochblende war übrigens einmal mehr das Buch "Stricken - das Standardwerk" ein super Nachschlagewerk. Wenn die Maschenprobe deutlich von der in der Anleitung angegebenen abweicht, muss man ja sorgsam überlegen, wieviele Maschen man aufnimmt, damit das Strickstück weder überdehnt wird noch dass die Blende wellig wird. Mit den Regeln aus dem Buch war es ganz einfach. Und die richtige Knopflochgröße auch.

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