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Mittwoch, 2. November 2011

Yoga und Stricken - mein persönlicher Vergleich

Die Projektmanagerin brachte mich am Montag beim Bremer Stricktreff auf die Idee zu diesem Post. Vielleicht lag es daran, dass ich so über Yoga geschwärmt habe. ;-) Hier also mein persönlicher Vergleich von Yoga und Stricken:

Entspannung
Stricken entspannt. Meistens jedenfalls. Ausnahmen sind wohl die Momente, wenn ich gebeugt über einem Chart hänge und mich frage, wie das alles funktionieren soll. Oder wenn das Gestrickte nicht so aussieht, wie es aussehen sollte. Aber meistens, meistens entspannt es.
Yoga hingegen entspannt mich immer, wenn die Voraussetzungen stimmen.
Meine persönlichen Entspannungsvoraussetzungen sind:
a)guter Yogalehrer
b)angenehme Raumatmosphäre. Bei der richtigen Umgebung kann ich auch ohne Yogalehrer richtig konzentriert Yoga üben und in eine tiefe Entspannung gleiten.
Zu schlechten Yogalehrern gehe ich nicht mehr. Und wenn die Raumatmosphäre nicht stimmt, dann übe ich kein Yoga. Also: Yoga entspannt mich immer.
Schultern
Bei besagter Körperhaltung (verkrampft über dem Chart hängend) oder auch stundenlangem Stricken können sich meine Schultern schon mal verspannen. Das passiert mir beim Yoga nie. Nach dem Yoga macht sich gelegentlich ein wohliges Muskelvibrieren breit bzw. folgt kurze Zeit später ein leichter Muskelkater. Im allgemeinen ist meine Muskulatur (und mein gesamter Körper) nach dem Yoga wunderbar entspannt. Wie frisch geschlüpft. Wenn ich mich an das beim Yoga Gelernte halte, dann verspanne ich mich aber auch nie beim Stricken.
 
Suchtfaktor
Stricken macht süchtig. Ihr kennt es alle: "Ja, ich komme gleich. Nur noch diese eine Reihe!"
Und Yoga? Yoga macht auch süchtig. Wenn die Wirkung von Yoga einsetzt, dann beginnt es. Der Körper schreit förmlich danach: "Mach den Sonnengruß! Oh, noch eine Runde Wechselatmung! Bitte!"

Gefühl
Yoga verbessert das Körpergefühl. Stricken verbessert das Gefühl für Materialien.
 
Zeitaufwand
Das hängt von den Zielen und Launen ab. Es reicht mir in der Regel einmal wöchentlich Yoga konzentriert auf der Yogamatte zu praktizieren. Oft mache ich auch Yoga zwischendurch, in dem ich meine Haltung überprüfe und korrigiere oder Atemübungen beim Fahrradfahren auf dem Arbeitsweg praktiziere. Yoga ist eine Haltung und geht damit immer.
Der Zeitaufwand beim Stricken hängt natürlich ganz stark vom gewünschten Ergebnis und von den Gelegenheiten ab. Zählt Stricken beim Bahnfahren als Zeitaufwand? Ich finde nicht. Beim Fahrradfahren kann ich nicht stricken. Dafür kann ich beim Fernsehen nicht wirklich Yoga üben.
Kosten
Was sind schon eine günstige Yogamatte, insgesamt 4 Yogahosen und einige dicke Socken gegen die Investitionen in den Wollvorrat, die guten Nadeln etc.?
Dafür war mein Strickunterricht (by Oma) kostenfrei. Yogakurse sind aber auch nicht sehr kostenintensiv und werden teilweise von den Krankenkassen übernommen.
 
Tradition
In meiner Familie gibt es zwar eine Stricktradition, aber keine Yogatradition.

Schlaflose Nächte
... gibt es dank Yoga nur äußerst selten.
... sind strickend sehr produktiv.
Wirkungen
Beständiges Stricken führt zu einer Zunahme von gestrickten Kleidungsstücken.
Yoga führt bei mir zu
  • einem verbesserten Stoffwechsel und damit weniger Körpergewicht
  • der Möglichkeit ohne Ohrenschmerzen Flugzeuglandungen zu überstehen
  • einer verbesserten Hormonlage
  • mehr Beweglichkeit
  • mehr Wohlgefühl
  • warmen Händen und Füßen auch ohne dicke Socken
Wirkungen auf das Umfeld
Es ist schon gewöhnungsbedürftig, wenn ich im Wohnzimmer beim Schulterstand entspannen möchte, während mein Mann vielleicht gerade fernsieht. Mich stört so der Fernseher und mein Mann schaut dann ständig zu mir statt zum Fernseher. Das ist also eine schlechte Idee. Auf der anderen Seite gibt es auch den Vorwurf, dass ich nicht richtig zuhören würde, wenn ich gerade stricke. Diesen Vorwurf kann ich nicht immer zurückweisen. Es hängt vom Strickprojekt ab, ob dies so stimmt. Auf der anderen Seite bin ich sowohl beim Yoga als auch beim Stricken friedlich und grundsätzlich wohlgesonnen. Es entspannt mich beides und so kann ich auch entspannter den Herausforderungen des Alltags entgegensehen.
 
Fazit
Warum sollte ich mich zwischen Yoga und Stricken entscheiden, wo ich doch beides machen kann?

2 Kommentare:

  1. Okokok. Schon gut. Ich seh's ja ein.
    Vor allem, weil ich jetzt seit Montag abend ununterbrochen Kopfschmerzen, oder das Echo von Kopfschmerzen, oder die Vorboten von Kopfschmerzen habe. Alles seit ich Montag beim Stricktreffen krumm über dem Chart...
    Vielleicht sollte ich mal mitkommen zu Deinem Yogalehrer. Vielleicht hatte ich ja wirklich nur die falschen Trainer bisher?
    Grüße!
    Projektmanagerin (mit verspannten Schultern, und , natürlich, Kopschmerzen...)

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  2. Wenn Du soweit bist, dann piep mal. Ich frage dann gerne bei meiner Lieblingsyogalehrerin nach, wann Du bei einer Anfängerstunde reinschnuppern könntest und würde Dich auch glatt begleiten. Ich werde Dich schon nicht zu einem Frühaufsteherkurs schleppen. ;-)

    Woll-Maus mit total relaxtem Schultergürtel ;-)

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