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Sonntag, 16. Oktober 2011

Vom unentspannten buddhistischen Bahnfahrer

Ich hätte nie gedacht, dass ich so was mal erleben würde: Auf unserer total entspannten Bahnfahrt von Berlin nach Hause, saß ich nach dem Umsteigen im Zug in Hannover. Der Zug stand noch im Bahnhof. Einem Sonntagnachmittag entsprechend war der Zug voll. Einige Bahnfahrer kamen nicht sofort zu ihrem reservierten Platz. Da stieg ein weiterer Fahrgast ein und fing an zu pöbeln: "Die Bahn verkauft mehr Ticket als Plätze! Sie können hier nicht durch! Das sehen Sie doch!" Das ganze lautstark und mit einem schlecht sitzendem Anzug bekleidet.

Kurz später war der Stau im Zug aufgelöst und jeder war an seinem Platz angekommen. Mein Mann und ich saßen mit 4 weiteren netten Reisenden in einem Abteil. Da kam aus dem Großraumabteil besagter Fahrgast und fing an zu telefonieren - erneut in einer nicht zu überhörenden Lautstärke. "Wie fandest du die Meditation heute?" "Ja, schön." "Ich habe heute früh auch schon meditiert."

Wir erfuhren während des Telefongespräches einiges, was wir nicht wissen wollten. So war er z.B. vor 15 Jahren bereits in Indien, um sich selbst zu finden. Er scheint Yoga- oder Meditationkurse zu geben. Ja, ich weiß, nur weil man z.B. Yogalehrer ist, muss man nicht ständig tiefenentspannt sein. Aber dieser Mann war soweit weg von einer Grundentspannung, dass er mir einfach nur Leid tat. Da meditiert er schon halbwegs regelmäßig und ist immer noch so aufbrausend und unentspannt. Armes Menschenkind!

Wir waren so froh, als er endlich das Telefongespräch beendete und wir weiter dösen und entspannen konnten. Ich strickte übrigens gerade an den beiden Ärmeln für Lepidoptera. Beide gleichzeitig auf zwei Paar Rundstricknadeln.

Ich wünsche Euch einen entspannten Restsonntag!

Übrigens findet Ihr hier einen super Blogeintrag über unterschiedliche Einstellungen bei Zugverspätungen

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